Die Schilddrüse
Die Schilddrüse ist nur ein etwa daumengroßes kleines Organ, das jedoch für den Menschen außerordentlich wichtig ist. Man kann sie auch als hormonellen Taktgeber des menschlichen Körpers bezeichnen. Sie befindet sich frontal mittig am Hals, etwa zwischen Schlüsselbeinansatz und Kehlkopf. Frontal betrachtet ähnelt ihre Form einem Schmetterling.
Die Schilddrüse produziert die lebensnotwendigen Hormone T3 und T4, die die Stoffwechselaktivität der Körperzellen steuern. Dabei wirken sie auf:
- Herzaktivität und Blutdruck
- Energiestoffwechsel, Körpergewicht
- Kohlehydratstoffwechsel, Insulinproduktion
- Fett- und Eiweißstoffwechsel, Cholesterinwerte
- Gehirnaktivität, Psyche
- Muskelstoffwechsel, Muskelkraft
- Darmtätigkeit, Verdauung
- Wachstum und Reifung von Ungeborenen im Mutterleib und von Kindern
Normalerweise steuert die Schilddrüse diese Vorgänge und hält alles im Gleichgewicht. Allerdings kann es auch zu Erkrankungen kommen, die dieses Gleichgewicht durcheinanderbringen. Werden zu viel Schilddrüsenhormone produziert (Fachbegriff: Hyperthyreose) laufen Körper und Seele des Menschen zu schnell. Der Mensch ist zu aktiv und schneller verbraucht. Bei zu wenig Hormonen (Fachbegriff: Hypothyreose) laufen die inneren Vorgänge zu langsam ab. Einige Informationen zu den jeweiligen Auswirkungen finden Sie hier.
Krankheiten
Es kann in jedem Alter zu Fehlfunktionen und Krankheiten der Schilddrüse kommen. In Deutschland erleidet statistisch betrachtet sogar etwa jeder dritte Mensch im Lauf seines Lebens eine Schilddrüsenerkrankung. Als Ursache spielt Veranlagung genau so eine Rolle wie die Lebensumstände. Strahlenbelastung etwa erhöht das Risiko einer Schilddrüsenerkrankung. Wichtig ist auch die gute kindliche Versorgung mit Jod – im Mutterleib und in der Phase des Heranwachsens, damit sich die Schilddrüse gut entwickeln kann.
Weil die Schilddrüse so ein zentrale Funktion im Körper einnimmt, wirken sich Erkrankungen auf viele Bereiche aus:
- Herztätigkeit und Blutdruck
- Stoffwechsel, Über- oder Untergewicht
- Antrieb und Psyche
- Fortpflanzung (unerfüllter Kinderwunsch)
- Unruhe oder Lethargie
Weitere Informationen erhalten Sie auf den Seiten des Deutschen Schilddrüsenzentrums.
Untersuchungen
Eine Schilddrüsenerkrankung muss zunächst gut diagnostiziert werden. Nicht selten überschneiden sich die Krankheitsbilder. Hier geben verschiedene Untersuchungsmethoden Aufschluss:
- Blutuntersuchung
- Palpation (Abtasten)
- Sonografie (Ultraschall)
- Szintigrafie (Darstellung der Schilddrüse mit einer Gammakamera – durch Messung von Emission eines schwach radioaktiven Kontrastmittels)
- Punktion (Entnahme von kleinen Gewebeproben)
Wichtig ist, dass ein erfahrener, spezialisierter Mediziner die Befunde erhebt und Untersuchungsergebnisse auswertet.
Behandlungen im Schilddrüsenzentrum
Nicht jede Schilddrüsenerkrankung muss im Krankenhaus stationär behandelt oder operiert werden. Oft reicht eine medikamentöse Behandlung. Aber manchmal muss ein Eingriff sein. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn heiße und kalte Knoten zugleich auftreten.
Das Kaiserin-Auguste-Victoria-Krankenhaus ist ein Schilddrüsenzentrum. Wir führen in unserer Klinik durch:
- Operation der Schilddrüsenvergrößeung (Struma)
- Operationen bei Knotenbildung mit und ohne Vergrößerung (Struma nodosa)
- Behandlung von Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyresose, M. Basedow, autonomes Adenom)
- Rezidivoperation der Schilddrüse
- Schilddrüsenoperationen bei bösartigen Erkrankungen der Schilddrüse
Der Facharzt für Chirurgie Dr. med. Michael Jäger ist der verantwortliche Mediziner für unsere Schilddrüsenbehandlungen.
Seine chirurgische Gemeinschaftspraxis befindet sich in unserem Klinikgebäude. Für Terminvereinbarungen können Sie hier anrufen: 06443 819326.
Dr. Jäger ist Belegarzt am Kaiserin-Auguste-Victoria-Krankenhaus. Gemeinsam mit dem erfahrenen Team unserer Klinik nimmt Dr. Jäger die Schilddrüsen-Operationen bei uns vor.